Freitag, 24. Februar 2012

White Chicks - White Chicks (2004), US

White Chicks“ ist ernsthaft einer der witzigsten filme, die ich je gesehen habe. Schon allein die Verkleidung zu den "White Chicks" hat mich begeistert, sodass ich den Film immer wieder gucken könnte. Ansonsten ist es eine durchschnittliche Komödie. Nichts Großes, aber witzig.

Die beiden Brüder und Agenten Marcus und Kevin Copeland (Marlon und Shawn Wayans) sind FBI-Agenten afroamerikanischer Abstammung. Nach einem fehlgeschlagenen Undercover-Einsatz stehen ganz am Ende der FBI. Als zwei verwöhnte Society-Zicken, die Milliardärs-Töchter Brittany und Tiffany Wilson (Maitland Ward und Anne Dudek) entführt werden sollen, werden von ihrem Chef Elliott Gordon beauftragt, die Schwestern zu schutzen die Schwestern sicher vom New Yorker Flughafen in ihr Hotel auf den Hamptons zu eskortieren und schutzen. Gordon droht den Agenten mit der Kündigung, falls sie der Aufgabe nicht gerecht werden sollten. Doch selbst diese simple Aufgabe scheitert an widrigen Umständen: Denn Tiffanys verwöhntes Schoßhündchen verursacht prompt einen Verkehrsunfall, bei dem sich die beiden Mädchen ein paar Blessuren einfangen, genauer gesagt kleine Kratzer an ihren operierten Lippen und Nasen. Die Schwestern Wilson schließen sich in einem Hotelzimmer ein. Kevin und Marcus Copeland lassen sich daraufhin als weiße Mädchen verkleiden und maskieren und spielen die Rolle der Schwestern, was allerdings sehr schwierig ist, da sie sich mit der Welt der Frauen nicht besonders gut auskennen. Am Ende entlarven sie den Entführer und verhindern die Entführung der Wilsons.

Ich kann nichts machen, der Film mag zwar der ober Blödsinn sein, aber er hat einfach genau meinen Humor getroffen, besonders die beiden Hauptdarsteller bringen mich mit ihrem Talent jedes Mal zum weinen vor Lachten. Für mich hat allein die Verkleidung zu den White Chicks mich schon begeistert, sodass ich den Film immer wieder anschauen möchte. Unbedint ist es einer meiner Lieblingsfilme

Montag, 20. Februar 2012

Der Gott des Gemetzels - Carnage (2011), FR/DE

Auf einem preisgekrönten französischen Theaterstück basiert die schwarze Komödie Der Gott des Gemetzels“. Es ist das neueste Werk vom Altmeister Roman Polanski aus dem Jahr 2011, der ein brillantes Kabinettstückchen über die Brüchigkeit gesellschaftlicher Normen und den Wandel von Großbürgerlichkeit zur Spießbürgerlichkeit liefert.

Von der spürbaren Anspannung und erzwungenen Konversation zu Beginn, bis zum Schluss spielt der Film ausschließlich in einer gleichen Wohnung und einem Flur. Es gibt nur vier Protagonisten: zwei Ehepaare. Deren Kinder haben sich in einem Park eine Schlägerei geliefert, die eskaliert ist. Dem einen Jungen fehlten danach zwei Zähne. Die Eltern des Täters haben daraufhin die Eltern des Opfers aufgesucht, um das Ganze aus der Welt zu räumen. Doch was dann passiert, hat die Welt noch nicht gesehen. Im Laufe des Gespräches kommen Dinge zum Vorschein, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Wenn sie alle vor den Trümmern ihrer Zivilisiertheit stehen, ist Gott des Gemetzels ein Groteskes Abbild einer Menschheit, die zu beweisen versucht, dass Zivilisation nicht mit, sondern trotz der Natur der Menschen existiert. Der Film kann denn auch als eine Gesellschaftskomödie in einer postchristlichen Zivilisation bezeichnet werden, in der das christliche Menschenbild entweder durch Gutmenschentum oder durch Zynismus ersetzt worden ist. Die Moral wird so zu einer minimalistischen Ethik, deren oberflächlicher Firnis bürgerlicher Kultiviertheit sich als allzu brüchig erweist. Für gewöhnlich kann man bei ähnlichen Filmen eine bestimmte Stelle ausmachen, an der die Handlung kippt, die Eskalation. Aber in diesem Film ist es nicht, denn die Situation eskaliert ständig, immer weiter und von neuem und sie alle quälen sich durch diesen unnötigen Nachmittag, weil niemand einen Rückzieher machen will. Diese kleine New Yorker Wohnung wird zu einem Hexenkessel, in dem die Emotionen so sehr hochkochen, bis alle vier Maske um Maske ablegen und jeder allein da steht. Wie Polanski Schritt für Schritt die Fassaden öffnet und alles, wirklich alles offen legt, was dahinter steckt, das ist eine Klasse für sich. Der Spannungsbogen, der eigentlich gar nicht existiert, wird bis zum Ende hochgehalten. Und das Ende hat dann auch noch eine Überraschung parat.

Alle Schauspieler sind grandios, besonders Christoph Waltz hat mich absolut überzeugt. Faszinierend, wie durch Kleinigkeiten die Fassade der Zivilisation bröckelt, jeder seinen persönlichen wunden Punkt hat und aufgrund dessen die Charaktere sich immer wieder wechselnd miteinander verbünden und dann wieder an den Hals gehen. Ein Film für alle Fans der großen Schauspielkunst!