„Ziemlich Beste Freunde“ ist einer der großartigesten Filme aus dem letzten Jahr und auch der beste Film in dieser Kategorie. Er zieht einen in den Bann, man taucht quasi in den Film ein, das liegt zum einen an den super Schauspielern, wie auch an der guten Filmmusik, die allerdings sehr typisch für französische Filme ist.
Es wird die Geschichte über eine tiefe Freundschaft von zwei Männern erzählt, die verschiedener kaum sein können. Der eine ist Philipe, schwer reich und vom Hals ab gelähmt, der andere ist Driss, ein Ganove aus einem der heruntergekommenen Vorstädte von Paris. Auf den ersten Blick verbindet die beiden garnix, dennoch geben sie sich gegenseitig Halt und Hoffnung. Aber das wichtigste was ihre Freundschaft ausmacht ist, dass sie sich wie normale Menschen behandeln und darüber hinweg sehen was sie sind und wo sie herkommen. Es gibt viele Filme über ungewöhnliche Freundschaften, die sind meistens so mit Sentimentalitäten und Kitsch vollgestopft, dass man es kaum noch erträgt. Genau darauf wird hier verzichtet, denn hier kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus. Trotz des vielen Humors, bei dem einem am Ende die Kaukmuskeln weh tun, verzichtet der Film nie auf Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt.
Es wird respektvoll mit der Behinderung umgegangen, aber zeitgleich ohne Mitleid: „Das ist genau das, was ich will: Kein Mitleid. Manchmal gibt er mir mein Handy - weil er es vergisst." Und genau das will der Film. Er will zeigen, dass man mit dem richtigen Menschen an seiner Seite trotzdem Spaß am Leben haben kann, dass man voneinander lernen kann, dass der kulturelle Austausch jeden bereichert und dass zu viel Akzeptanz und Toleranz nicht immer der beste Weg sind, Menschen zu erreichen. Natürlich kann man fragen, ob es korrekt ist, wenn ein schwarzer Pfleger einem Querschnittsgelähmten einen Seitenscheitel macht und Hitlerwitze reisst. Die Gefahr ist da, dass man hier vielleicht zu schnell mit billigen Witzchen auf die Slapstick-Schiene abdriftet. Das passiert dem Film aber nicht. Es geht nicht um die teils bitterbösen Sprüche von Driss, sondern um die Art, wie sie im Kontext fallen. Sie sind nicht böse oder gar beleidigend gemeint - es sind Witze aus purer Lebensfreude und Freundschaft heraus. Philippe bekommt oft genug seine Revanche und so hält sich alles stets im Maß. Der Film will niemanden beleidigen oder zu sehr auf die Tränendrüse drücken. Natürlich gibt es sie, die ruhigen, ergreifenden Momente wo das stetige Grinsen, das man als Zuschauer hat, für kurze Zeit verstummt. Dann nimmt sich der Film Zeit für die beiden Hauptfiguren, für ihre Geschichte, für den Mensch dahinter. Doch bevor dann zu sehr auf "Drama" getrimmt wird, gibt's wieder was zu Lachen. Es ist die Balance, die perfekt sitzt.
Man könnte noch ewig schreiben wie toll inszeniert der Film ist, wie schön der Soundtrack ist, wie grandios dieses Leinwandduo funktioniert, wie erleichternd, erheiternd und doch erdrückend dieser Film ist, aber Fakt ist: „Ziemlich Beste Freunde“ ist so ziemlich das unterhaltsamste, was seit ziemlich langer Zeit im Kino zu sehen war. Lachen. Weinen. Freuen. Trauern. Der Film bietet alles, nie zu viel von Allem, aber vor allem beim Humor auch nicht zu wenig. Es ist eine perfekte Balance zwischen Drama und Komödie, die nie „Film“ sein will, sondern einfach nur ein Einblick in das Leben zweier Menschen gibt, deren Freundschaft keine Hautfarbe, Behinderung, Vorurteile, Häme oder sonstige Grenzen kennt.
Lange hat mich ein Film nicht mehr so begeistert. Dieser Film geht gleichermaßen an die Lachmuskeln und ans Herz!
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Montag, 12. März 2012
Freitag, 2. März 2012
Findet Nemo - Finding Nemo (2003), US
In Sachen Weltenbau kann im Trickfilm keine Firma Pixar das Wasser reichen. Ob „Toy Story“ oder „Monster AG“, stets entwickeln sich die rein am Computer entstandenen Wesen weiter. Doch Pixar steht nicht nur für perfekte Oberfläche, sondern generiert, und das ist viel wichtiger, auch bewegende und dramaturgisch meisterhaft strukturierte Geschichten wie „Findet Nemo“.
Findet Nemo ist da eine gelungene Ausnahme zu dem heutigen modernen Kram. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Geschichte des kleinen Clownfischs Nemo, der im Pazifischen Ozean nahe Australien aufwächst. Sein liebevoller Vater Marlin ist durch den frühen Tod von Nemos Mutter ängstlich geworden und versucht daher seinen Sohn so sehr vor den Gefahren des Meeres zu schützen, dass er ihn schließlich verliert. Nemo wird von Menschen gefangen, und Marlin begibt sich auf eine Reise quer durch den Ozean um seinen kleinen Sohn Nemo zu suchen. Unterwegs erlebt der übervorsichtig Marlin allerlei Abenteuer, die ihn schließlich zu einem mutigen Helden werden lassen. Im Kampf um Nemo wächst er über sich selbst hinaus. Hilfe bei seiner Mission bekommt Marlin dabei von vielen Bewohnern des Meeres, wobei die total vergessliche Dori ihm nicht mehr von der Pelle rückt und mit ihm dieses unglaubliche Abenteuer durchsteht. Auf der gemeinsamen Suche nach Nemo trifft das Duo auf vegetarische Haie, alte Schildkröten, Quallen, vorlaute Möwen, düstere Tiefsee-Anglerfische, hilfreiche Pelikane und Krebse.
Disney-Pixar hat meiner Meinung nach den bisher besten Animationsfilm an den Tag gelegt, der endlich mal die Vorteile der Animation ausnutzt. Denn „Findet Nemo“ punktet mit einer bildgewaltigen Unterwasserwelt, liebevollen Charakteren und einer gefühlvollen Story. Dabei spielt Pixar wieder all seine Stärken aus: herzerweichenden Humor, mitreißende Spannung, verrückte Charaktere, phantasievolle Animation und bietet wieder wunderbare Familienunterhaltung, eben für Kinder und Erwachsene. Ich finde den Film ziemlich süß, auch wenn Nemo selbst für mich nicht so die große Rolle spielt. Lieblingsfigur ist Dori für mich und ich finde auch Anke Engelkes Stimme passt perfekt zu ihr.
Die Filme von Pixar schaffen es mich immer wieder in bunte, fantastische, magische und süße Kindheitserinnerungen zu entführen. Mit viel Action, Spannung, viel Witz aber auch Gefühl macht es diesen Film zu einem absoluten Muss für alle! Richtig bunter, witziger Spaß, den sich auf jeden Fall jeder anschauen sollte! Pixar Spaß vom Feinsten.
Findet Nemo ist da eine gelungene Ausnahme zu dem heutigen modernen Kram. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Geschichte des kleinen Clownfischs Nemo, der im Pazifischen Ozean nahe Australien aufwächst. Sein liebevoller Vater Marlin ist durch den frühen Tod von Nemos Mutter ängstlich geworden und versucht daher seinen Sohn so sehr vor den Gefahren des Meeres zu schützen, dass er ihn schließlich verliert. Nemo wird von Menschen gefangen, und Marlin begibt sich auf eine Reise quer durch den Ozean um seinen kleinen Sohn Nemo zu suchen. Unterwegs erlebt der übervorsichtig Marlin allerlei Abenteuer, die ihn schließlich zu einem mutigen Helden werden lassen. Im Kampf um Nemo wächst er über sich selbst hinaus. Hilfe bei seiner Mission bekommt Marlin dabei von vielen Bewohnern des Meeres, wobei die total vergessliche Dori ihm nicht mehr von der Pelle rückt und mit ihm dieses unglaubliche Abenteuer durchsteht. Auf der gemeinsamen Suche nach Nemo trifft das Duo auf vegetarische Haie, alte Schildkröten, Quallen, vorlaute Möwen, düstere Tiefsee-Anglerfische, hilfreiche Pelikane und Krebse.
Disney-Pixar hat meiner Meinung nach den bisher besten Animationsfilm an den Tag gelegt, der endlich mal die Vorteile der Animation ausnutzt. Denn „Findet Nemo“ punktet mit einer bildgewaltigen Unterwasserwelt, liebevollen Charakteren und einer gefühlvollen Story. Dabei spielt Pixar wieder all seine Stärken aus: herzerweichenden Humor, mitreißende Spannung, verrückte Charaktere, phantasievolle Animation und bietet wieder wunderbare Familienunterhaltung, eben für Kinder und Erwachsene. Ich finde den Film ziemlich süß, auch wenn Nemo selbst für mich nicht so die große Rolle spielt. Lieblingsfigur ist Dori für mich und ich finde auch Anke Engelkes Stimme passt perfekt zu ihr.
Die Filme von Pixar schaffen es mich immer wieder in bunte, fantastische, magische und süße Kindheitserinnerungen zu entführen. Mit viel Action, Spannung, viel Witz aber auch Gefühl macht es diesen Film zu einem absoluten Muss für alle! Richtig bunter, witziger Spaß, den sich auf jeden Fall jeder anschauen sollte! Pixar Spaß vom Feinsten.
Donnerstag, 1. März 2012
Die Monster AG - Monsters, Inc. (2001), US
Die Monster AG“ ist eine warmherzige Animationskomödie von den Pixar Animation Studios in Zusammenarbeit mit Disney sowohl für die Kleinen als auch für die Großen meiner Meinung nach. Das liegt vor allem an den vielen Anspielungen und den Gags, die auch Erwachsene begeistern können. Viele fantasiereiche Einfälle und spaßige Figuren garantieren ein erfreuliches Animationsvergnügen. Ein Film, in den sich alle verlieben!
Eine einfallsreiche Handlung muss nicht besonders kompliziert sein. Das beweisen die Filmemacher von Pixar immer wieder mit ausgefallenen, aber lebensnahen Geschichten. Der, für mich, absolut witzigste und überhaupt beste Film von Pixar, deren Arbeit ich immer überaus schätze! Eine Flut an genialen Charakteren und Ideen wie den gutmütigen, energischen und auch leicht schrägen Sulley oder den hysterischen, witzigen und wunderbar ironischen Mike. Zusammen sind sie wohl eines der coolsten Leinwand Duos überhaupt. Zwei unzertrennliche Monsterkumpel, die von einem Fettnäpfchen ins nächste geraten und es auf herrlich verrückte Weise schaffen pausenlos zum Lachen zu bringen. So sind sie gezwungen das Gefährlichste auf der Welt, ein Menschenkind, wieder zurück in dessen eigene Welt zu bringen. Die kleine Boo heizt den Monstern mächtig ein und sorgt für viel Chaos. Es gibt unzählige lustige Highlights. Gags wie am Fließband verbunden mit einer rührenden, verrückten, rasanten Geschichte ergeben diese monstermäßige Kino-Achterbahn, die niemals langweilig wird. Wenn ich allein schon die Mimiken mancher Monster sehe, könnte ich los brüllen, z.B. als Sulley denkt, dass Boo in der Schrottpresse gelandet ist und er alles beobachtet. Doch zum Glück stellt sich heraus, dass es nur ihr Kostüm war. Auch Sulleys erste Begegnung mit Boo war zum Umfallen! Der Yeti toppt allerdings alle.
Pixar Filme sind immer wieder ein Höhepunkt im Kino und „Die Monster AG“ hat alles, was einen guten Pixar-Streifen ausmacht: Super lustig, rührende Handlung, fantasievolle Umgebung und Charaktere und er sieht wirklich monstermäßig gut aus. Im Übrigen begeistert der Film auch mit seinen umwerfenden Animationen, Soundeffekten und Musik vollends begeistert. Ich mag allein schon die Idee, dass liebendwerte Monster in einer Parallelwelt leben und Kinderschreie benötigen, um Energie zu erzeugen. Die Monster sind mit so viel Liebe erschaffen worden und jedes hat seine persönliche Monstereigenschaft und Charakter. Alles ist bunt und wild und hat so viel Herz fürs Detail. Es ist mir zwar ein Rätsel, wie dieses große blaue Monster Schreckmeister sein kann. Aber, dass Sulley brüllen kann, hat er ja bewiesen.
Liebenswerte Monster und ein liebenswertes kleines Mädchen verpackt mir einer guten Story und famileinfreundlichen Humor. Für mich einer der besten Filme von Pixar! Und ich freue mich schon irgendwie auf die Fortsetzung.
Eine einfallsreiche Handlung muss nicht besonders kompliziert sein. Das beweisen die Filmemacher von Pixar immer wieder mit ausgefallenen, aber lebensnahen Geschichten. Der, für mich, absolut witzigste und überhaupt beste Film von Pixar, deren Arbeit ich immer überaus schätze! Eine Flut an genialen Charakteren und Ideen wie den gutmütigen, energischen und auch leicht schrägen Sulley oder den hysterischen, witzigen und wunderbar ironischen Mike. Zusammen sind sie wohl eines der coolsten Leinwand Duos überhaupt. Zwei unzertrennliche Monsterkumpel, die von einem Fettnäpfchen ins nächste geraten und es auf herrlich verrückte Weise schaffen pausenlos zum Lachen zu bringen. So sind sie gezwungen das Gefährlichste auf der Welt, ein Menschenkind, wieder zurück in dessen eigene Welt zu bringen. Die kleine Boo heizt den Monstern mächtig ein und sorgt für viel Chaos. Es gibt unzählige lustige Highlights. Gags wie am Fließband verbunden mit einer rührenden, verrückten, rasanten Geschichte ergeben diese monstermäßige Kino-Achterbahn, die niemals langweilig wird. Wenn ich allein schon die Mimiken mancher Monster sehe, könnte ich los brüllen, z.B. als Sulley denkt, dass Boo in der Schrottpresse gelandet ist und er alles beobachtet. Doch zum Glück stellt sich heraus, dass es nur ihr Kostüm war. Auch Sulleys erste Begegnung mit Boo war zum Umfallen! Der Yeti toppt allerdings alle.
Pixar Filme sind immer wieder ein Höhepunkt im Kino und „Die Monster AG“ hat alles, was einen guten Pixar-Streifen ausmacht: Super lustig, rührende Handlung, fantasievolle Umgebung und Charaktere und er sieht wirklich monstermäßig gut aus. Im Übrigen begeistert der Film auch mit seinen umwerfenden Animationen, Soundeffekten und Musik vollends begeistert. Ich mag allein schon die Idee, dass liebendwerte Monster in einer Parallelwelt leben und Kinderschreie benötigen, um Energie zu erzeugen. Die Monster sind mit so viel Liebe erschaffen worden und jedes hat seine persönliche Monstereigenschaft und Charakter. Alles ist bunt und wild und hat so viel Herz fürs Detail. Es ist mir zwar ein Rätsel, wie dieses große blaue Monster Schreckmeister sein kann. Aber, dass Sulley brüllen kann, hat er ja bewiesen.
Liebenswerte Monster und ein liebenswertes kleines Mädchen verpackt mir einer guten Story und famileinfreundlichen Humor. Für mich einer der besten Filme von Pixar! Und ich freue mich schon irgendwie auf die Fortsetzung.
Freitag, 24. Februar 2012
White Chicks - White Chicks (2004), US
„White Chicks“ ist ernsthaft einer der witzigsten filme, die ich je gesehen habe. Schon allein die Verkleidung zu den "White Chicks" hat mich begeistert, sodass ich den Film immer wieder gucken könnte. Ansonsten ist es eine durchschnittliche Komödie. Nichts Großes, aber witzig.
Die beiden Brüder und Agenten Marcus und Kevin Copeland (Marlon und Shawn Wayans) sind FBI-Agenten afroamerikanischer Abstammung. Nach einem fehlgeschlagenen Undercover-Einsatz stehen ganz am Ende der FBI. Als zwei verwöhnte Society-Zicken, die Milliardärs-Töchter Brittany und Tiffany Wilson (Maitland Ward und Anne Dudek) entführt werden sollen, werden von ihrem Chef Elliott Gordon beauftragt, die Schwestern zu schutzen die Schwestern sicher vom New Yorker Flughafen in ihr Hotel auf den Hamptons zu eskortieren und schutzen. Gordon droht den Agenten mit der Kündigung, falls sie der Aufgabe nicht gerecht werden sollten. Doch selbst diese simple Aufgabe scheitert an widrigen Umständen: Denn Tiffanys verwöhntes Schoßhündchen verursacht prompt einen Verkehrsunfall, bei dem sich die beiden Mädchen ein paar Blessuren einfangen, genauer gesagt kleine Kratzer an ihren operierten Lippen und Nasen. Die Schwestern Wilson schließen sich in einem Hotelzimmer ein. Kevin und Marcus Copeland lassen sich daraufhin als weiße Mädchen verkleiden und maskieren und spielen die Rolle der Schwestern, was allerdings sehr schwierig ist, da sie sich mit der Welt der Frauen nicht besonders gut auskennen. Am Ende entlarven sie den Entführer und verhindern die Entführung der Wilsons.
Ich kann nichts machen, der Film mag zwar der ober Blödsinn sein, aber er hat einfach genau meinen Humor getroffen, besonders die beiden Hauptdarsteller bringen mich mit ihrem Talent jedes Mal zum weinen vor Lachten. Für mich hat allein die Verkleidung zu den „White Chicks“ mich schon begeistert, sodass ich den Film immer wieder anschauen möchte. Unbedint ist es einer meiner Lieblingsfilme.
Montag, 20. Februar 2012
Der Gott des Gemetzels - Carnage (2011), FR/DE
Auf einem preisgekrönten französischen Theaterstück basiert die schwarze Komödie „Der Gott des Gemetzels“. Es ist das neueste Werk vom Altmeister Roman Polanski aus dem Jahr 2011, der ein brillantes Kabinettstückchen über die Brüchigkeit gesellschaftlicher Normen und den Wandel von Großbürgerlichkeit zur Spießbürgerlichkeit liefert.
Von der spürbaren Anspannung und erzwungenen Konversation zu Beginn, bis zum Schluss spielt der Film ausschließlich in einer gleichen Wohnung und einem Flur. Es gibt nur vier Protagonisten: zwei Ehepaare. Deren Kinder haben sich in einem Park eine Schlägerei geliefert, die eskaliert ist. Dem einen Jungen fehlten danach zwei Zähne. Die Eltern des Täters haben daraufhin die Eltern des Opfers aufgesucht, um das Ganze aus der Welt zu räumen. Doch was dann passiert, hat die Welt noch nicht gesehen. Im Laufe des Gespräches kommen Dinge zum Vorschein, die besser im Verborgenen geblieben wären.
Wenn sie alle vor den Trümmern ihrer Zivilisiertheit stehen, ist Gott des Gemetzels ein Groteskes Abbild einer Menschheit, die zu beweisen versucht, dass Zivilisation nicht mit, sondern trotz der Natur der Menschen existiert. Der Film kann denn auch als eine Gesellschaftskomödie in einer postchristlichen Zivilisation bezeichnet werden, in der das christliche Menschenbild entweder durch Gutmenschentum oder durch Zynismus ersetzt worden ist. Die Moral wird so zu einer minimalistischen Ethik, deren oberflächlicher Firnis bürgerlicher Kultiviertheit sich als allzu brüchig erweist. Für gewöhnlich kann man bei ähnlichen Filmen eine bestimmte Stelle ausmachen, an der die Handlung kippt, die Eskalation. Aber in diesem Film ist es nicht, denn die Situation eskaliert ständig, immer weiter und von neuem und sie alle quälen sich durch diesen unnötigen Nachmittag, weil niemand einen Rückzieher machen will. Diese kleine New Yorker Wohnung wird zu einem Hexenkessel, in dem die Emotionen so sehr hochkochen, bis alle vier Maske um Maske ablegen und jeder allein da steht. Wie Polanski Schritt für Schritt die Fassaden öffnet und alles, wirklich alles offen legt, was dahinter steckt, das ist eine Klasse für sich. Der Spannungsbogen, der eigentlich gar nicht existiert, wird bis zum Ende hochgehalten. Und das Ende hat dann auch noch eine Überraschung parat.
Alle Schauspieler sind grandios, besonders Christoph Waltz hat mich absolut überzeugt. Faszinierend, wie durch Kleinigkeiten die Fassade der Zivilisation bröckelt, jeder seinen persönlichen wunden Punkt hat und aufgrund dessen die Charaktere sich immer wieder wechselnd miteinander verbünden und dann wieder an den Hals gehen. Ein Film für alle Fans der großen Schauspielkunst!
Dienstag, 17. Januar 2012
Mindhunters (2004), US
„Mindhunters“ ist ein durchaus intelligenter und gelungener Psychothrillerr von Renny Harlin, der es schafft, auf raffinierte Weise mit den Erwartungen des Zuschauer zu spielen. Schön unvorhersehbar im Gegensatz zu vielen anderen Vetretern seines Genres und deshalb spannend bis zum Schluss. Bis zum Ende hatte ich auch keine Ahnung, wer der Killer ist.
Das Kreuzworträtsel ist also entweder ein Zeichen dafür, dass er sein Talent nährt, oder dass er seine Unzulänglichkeiten kaschiert."Warum ich diese Aussage aus dem Film zitiere?Weil nicht alles im Film rosig war, denn auch wenn dessen Skript einige der gelungensten und einfallsreichsten Überraschungen des jüngeren Thriller/Killer-Genres parat hält, so kann man ihm dennoch nicht vergeben, dass er sich gezielt um ein zentrales Element herum drückt: das Psychogramm des Täters. Bedenkt man, dass die zentralen Charaktere allesamt FBI-Profiler sind und die Suche nach Motiven und Beweggründen somit ihr eigentlicher Broterwerb, erweist sich die schlussendliche Motivation des Killers als lahme Entschuldigung, ist sogar so dünn, dass man sie als nicht existent bezeichnen kann. Was insofern nur konsequent ist, als dass man sich hier ganz klar auf die reißerischen Aspekte des Serienkiller-Genres konzentrierte, wo Aufbau und Ausführung eines komplexen Szenarios viel mehr Spaß machen als die letztliche Frage, wie es motiviert ist. Wer allerdings David Fincher`s brillantes Werk Sieben gesehen hat, weiß, dass ein wirklich brillanter Serienkiller-Thriller einen Großteil seiner Faszination durch das detaillierte Psychogramm seines Bösewichts gewinnt. Und das fehlt hier einfach.
Doch das Problem von „Mindhunters“ ist, dass der Film einfach zuviel will. Schlägt man eine Richtung ein, so folgt man fünf Minuten später einer anderen. Dann kommt der Twist, dann der und dann der...darunter leidet die Charakterzeichnung der Figuren, die Auflösung ist zwar ganz ok, leider aber auch etwas a-typisch.
Trotzdem überwiegen eindeutig die positiven Aspekte, dieses „Wer bist du wirklich?“ Spiel hat schon was und macht das ganze rundherum doch sehenswert. Spannendes Verwirrspiel, LL Cool J ist sogar ganz okay Slater nervt wie immer gibt aber zum Glück recht früh den Löffel ab. Hat mir sehr gefallen.
Freitag, 13. Januar 2012
Tears of the Sun (2003), US
„Tränen der Sonne“ hat so ziemlich alles! Für mich ist das einer der besten Anti-Kriegsfilme die es gibt. Er bietet seinem Zuschauer schon tolle Bilder und auch gute Action. Actionliebhaber kommen sicher auch zu ihren Kosten. Trotzdem gibt es auch einige Sachen die mich ziemlich bei dem Film stören. Eine zu sehr pro angelegte Amerika Einstellung, sogar noch mehr als gewohnt. Das ist eigentlich so bei jedem Hollywood Streifen ein Punkt was mich sehr stört. Muss das eigentlich jedes mal sein? Mittlerweile muss ich nur noch schmunzeln wenn ich das sehe. Stören tut es mich ja nicht, doch nervt halt irgendwann doch. Naja, wie dem auch sei. Der Film jedoch bietet wie erwähnt gute Szenen und einen ziemlich actionreichen Ablauf.
Auch wenns political incorrect ist den Streifen gut zu finden, ich mag ihn trotzdem. So. Natürlich ist der Film durch Finanzmittel und Bereitstellung von Naturalien ne einzige Werbung für die US-Army, denn eine Hand wäscht die andere, aber das sind min. 100 andere Streifen auch, von denen viele heute wg anderer Qualis als Klassiker gelten. Wo hat TdS denn nun Qualitäten? Sicher nicht in top Darstellerleistungen oder einem ausgefeilten Plot. Das will er auch nicht. Vielmehr krakeelt sich der Film auf primitivster Instinktebene mitten in die Magengrube und genau das ist - neben ner zugkräftigen Rampensau wie Willis, Bellucci fürs Auge und Spannung bis Tilt - der direkte Weg ins Blickfeld des breiten anspruchlosen Publikums. Exakt die, die sich nie für Hotel Ruanda & Co interessieren würden. Wenn Fuqua auch nur einem von den Kunden das wütende Thema 'Genozid in Afrika interessiert keine Sau' mit Tränen der Sonne ins Hirn ficken konnte, hat er seinen Auftrag glatt erfüllt.
Nigeria befindet sich wie viele andere Teile Afrika's schon seit Jahrzehnten in einem Misch Masch aus Demokratie die noch immer in den Kinderschuhen steckt & einem Bürgerkriegsähnlichem Zustand in dem Clan-Chefs und deren Milizen die Menschen terrorisieren. Ich sehe diesen Film unter dem Gesichtspunkt das es ganz egal wo auf der Welt immer und wenn es noch so wenige Personen sind den Mut und die Courage besitzen den Schwächeren zu Helfen. Dies ist ein ermutigender Gedanke welchen dieser Film versucht aufzuzeigen.
Wie viele andere Kriegsfilme schreckt man auch hier nicht zurück zu zeigen, dass es im Krieg wirklich hart zur Sache geht. Den inneren Konflikt des Leutnants fand ich von Bruce Willis gut dargestellt. Weiterhin hat man hier Atmosphärisch alles richtig gemacht. Der Soundtrack ist packend, emotional und episch. Das es hier wiedereinmal Amerikaner sind stößt mir auch etwas auf.....nur finde ich die Botschaft "Das es richtig ist einzugreifen wenn anderen Leid zugefügt wird" viel entscheidender.....und darum gefällt mir dieser Film !!!
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