Freitag, 9. Dezember 2011

Beim Leben meiner Schwester

Mit „Leben meiner Schwester (My Sister’s Keeper)" zeigt der Regisseur Nick Cassavetes uns, wie eine Familie mit einem schweren Schicksal umgeht, genauer gesagt, wie die verzwifelten Eltern bis an die Grenzen gehen, um ihre eigene Tochter zu retten. Dieses US-amerikanisches Drama aus dem Jahr 2009 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jodi Picoult. Obwohl ich persönlich den Bestseller nicht gelesen habe, hat Cassavetes meiner Ansicht nach wirklich einen guten Film geschafft, wobei sich fast keine schlechte Darstellung finden lässt.

Eigentlich ist das Leben von der Familie Fitzgerald richtig unbeschwert, bis die Tochter Kate (Sofia Vassilieva) eines Tages festgestellt wird, dass sie an APL leidet, einer seltenen Form der akuten myeloischen Leukämie. Ihre Eltern Sara (Cameron Diaz) und Brian (Jason Patric) sowie ihr älterer Bruder Jesse (Evan Ellingson) erweisen als passender Organspender und ohne passende Stammzellenspende wird Katie sterben. Ihre Eltern treffen eine schwierige Entscheidung, per Präimplantationsdiagnostik ein weiteres Kind zu bekommen, ein Retortenbaby, welches genetisch perfekt auf die Bedürfnisse ihrer großen Schwester angepasst sein soll und den optimalen Spender darstellen würde. Anna wird geboren und der Plan scheint zu funktionieren, Katie geht es besser. Immer wieder werden der Jüngeren Knochenmark und Stammzellen entnommen, und die beiden Schwestern müssen sich langwierigen Krankenhausaufenthalten unterziehen. Doch der Krebs kehrt zurück, während ihre Nieren versagen. Anna soll erneut als Spender einspringen, doch sie weigert sich, eine Niere zur Verfügung zu stellen, da sie von nun an selber über ihren Körper bestimmen möchte. Anna klagt schließlich mit dem Anwalt Campbell Alexander vor Gericht ihre eigenen Eltern an, obwohl sie ihn nicht bezahlen kann. Weil Campbell Alexander an Epilepsie leidet und die Gefühle von Anna kennt, setzt er sich für sie. Ein Geheimnis unter den beiden Geschwestern folgt danach.

Der Film stiehlt sich letztendlich um die Beantwortung dieser Fragen, überlässt es den Zuschauer selbst sich entsprechende Gedanken zu machen und ein Urteil zu finden. Dafür aber beschreitet Cassavetes ganz großes Gefühlskino, das über alle Maße berührt und ergreift. Nach einem etwas holprigen Einstieg, wühlen die Schicksale auf und die melodramatische Geschichte fordert Träne um Träne. Hierbei benutzt der Regisseur zwar keine sehr subtile Erzählweise, dafür aber eine sehr interessante. So lässt er die Geschehnisse nicht nur durch einen Protagonisten widergeben, sondern durch jede Figur selbst. Mal zeitnah, mal mittels Rückblenden schildern die Beteiligten ihre Sicht auf die Dinge. Ohne Wertung, die ist wiederum dem Zuschauer selbst überlassen. Etwas schwerfällig und altklug wirkt hierbei allerdings Prolog, wie Epilog. Darstellerisch gibt es nichts auszusetzen, nur dass eine noch breitere Charakterschraffierung im Rahmen einer vielschichtigeren Gestaltung hätte formuliert werden können.

Abigail Breslin spielt die Hauptrolle in dem Film und ich mag diese super süße kleine Hauptdarstellerin sehr, genauso so gerne, wenn nicht noch mehr, mag ich die Schauspielerin Cameron Diaz, die in dem Film die Mutter der beiden Mädchen spielt und bewiesen hat, dass sie auch ernste Rollen spielen kann. Die Schauspieler spielen die Geschichte sehr real und man fühlt mit ihnen mit. Der Film ist sehr sehr sehr berührend und ich muss am Ende meistens weinen. Außerdem bringt einen der Film zum Nachdenken. Ich liebe diesen Film.

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