Freitag, 30. Dezember 2011

The Descent 2 - Die Jagd geht weiter

Die Fortsetzung von Neil Marshall's „The Descent - Abgrund des Grauens" unter der Schirmherrschaft von Jon Harris ist rundum gelungen und im Rahmen seiner Möglichkeiten äußerst effektiv. „The Descent 2 - Die Jagd geht weiter" setzt genau dort ein, wo wir beim letzten Film zurückgelassen wurden. Selbst die Bilder und Schriftzüge scheinen aus ein und der selben Hand. Zurück in den Höhlen erleben wie eine ähnliche Spannungskurve wie im Vorgänger, nur das Harris sehr charmant einige der Effekte und Schockmomente leicht „geupdatet" hat, sodass sie gegen die Erwartung des Zuschauers in eine andere Richtung zielen.

„The Descent 2" strickt die Geschehnisse auf logischste Art weiter verbindet schlüssig fallengelassene Fäden des ersten Teils. Der Grund, wieso die Fortsetzung nicht ganz an Neil Marshall's Film heran kommt, liegt im Detail verborgen: An einigen Stellen versucht der Film unnötig oft den Kontakt zum Vorgänger aufzunehmen. Das wäre für den Film nicht nötig gewesen und nervt ein paar Mal etwas. Des weiteren erkennt man während der Kampfszenen, dass Marshall etwas mehr Gespür für diese Momente besitzt, indem er die Gewalt sehr punktuell einsetzt. Hier ist diese an einigen Stellen - zur Freude vieler Kinobesucher - fast inflationär eingesetzt. Und das auf einem sehr blutigen Level. Doch genug gemeckert: „The Descent 2" ist (bis auf den überzogenen Schlussgag) eindeutig die beste Fortsetzung eines modernen Horror-Schwergewichts.

Anfänglich wehte beim Drehbuch-Brainstorming scheinbar nicht mal ein laues Lüftchen. Siebzehn schmerzhaft-holprige Minuten vergehen, ehe das Essen auf zwei Beinen wieder hinabfährt. Die Traumapatientin Sarah wird von bekloppten Bürokraten und Gesetzesvertretern, ohne Sauerstoffselbstretter, ohne Standard-Menschenverstand, in einen maroden Stolen verschleppt. Unten angekommen fliegt die kleine Gruppe wie eine Silvesterrackete auseinander und die Jagd beginnt. Im Vergleich zum ersten Wandertag nimmt die Fortsetzung die Überholspur. Alles geht zwar schneller voran, voller Esprit spritzen die Blutfontänen, die tollwütigen Underdogs sind wieder abscheulich geschminkt, aber warzenhafte Gänsehaut löst der Film bei mir nicht aus. Das Grauen kriecht nicht mehr im eigenen Hinterkopf umher, dafür ist die Höhle zu gut ausgeleuchtet, so gut beleuchtet,dass man erwartet, die Protagonisten robben gleich durch Sonnenblumenbeete. Die Gore-Effekte und die starken letzten Minuten(Sarah) entschädigen aber für einiges. Das Fragezeichen am Ende muss von einem dritten Teil pulverisiert werden.

Hätte nicht gedacht,das der zweite Teil so gut wird. Bin echt überrascht,genauso gut und blutig wie der erste Film. Freu mich schon auf Teil drei!

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