„Tomboy" ist der zweite Hauptfilm von Céline Sciamma, Regisseurin und Drehbuchautor aus Frankreich. In diesem Werk ist eine französische Familie mit zwei Töchtern, zehnjähriger Laure (Zoe Heran) und sechsjähriger Jeanne (Malonn Levanna), kürzlich in diesen Sommerferien in eine neue Wohngegend eingezogen. Die ältere Schwester hat sowohl beim Aussehen als auch beim Verhalten etwas sehr Jungenhaftes an sich. Anders als die meisten Mädchen hat sie kurze Haare und zieht das Fußball der Puppe, den Pullover dem Kleid vor. Nach dem Umzug verläuft das Leben der Familie immer weiter wie früher. Mindestens sieht es so aus, bevor Laure eines Tages Lisa (Jeanne Disson) begegnet, dem ein Mädchen mit dem gleichen Alter wie sie selbst ist. Dann hat Laure in der neuen Nachbarschaft endlich neue Freundin unter den Gleichaltrigen. Aber Lisa macht einen Fehler und meint Laure als einen Jungen. Dann lässt Laure einfach es freien Lauf und lässt sie ihre neue Freundin daran glauben, dass sie ein Junge namens Mikaël ist. Nachdem sie von der neuen Identität geglückt ist, spielt sie auch mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft. So beginnt ihr Sommer mit langen sonnigen Nachmittagen, Spielen auf dem Spielplatz und dem ersten Kuss. Das Leben wird anders: Zu Hause mit ihren Eltern (Mathieu Demy und Sophie Cattani) und ihrer jüngeren Schwester ist sie Laure, während sie mit ihren neuen Bekanntschaften und Freundin ausspielt, ist sie Mikaël. Doch kommen diese Sommerferien schließlich zu Ende, aber sie möchte immer noch das Geheimnis bei sich behalten. Und während ihre Beziehung zu Lisa immer enger wird, macht die Zweideutigkeit Laure immer schwerer, die Lage und die Zukunft überzusehen oder durchzuschauen.
Celine Sciamma bringt Licht und bezaubernde Berührung zu dieser Erwachsensein-Story, worin es um Beziehungen zwischen Kindern, Kindern und Eltern und die mehr komlizieltere eine zwischen Seele und Körper von einem. Leider gibt diese Regisseurin am Ende noch keinen Ausweg für Laure/Mikaël beim Problem der Geschlechtsidentität. Im Interview hat sie auch sagt, der Film lasse bewusst offen, für welche Geschlechtszugehörigkeit das Mädchen sich entscheidet. Wie in ihrem früheren Werk, „Water Lilies" über die Entdeckung von Teenagermädchen von ihrem sexualen Selbst, zeigt Frau Sciamma wieder mal offensichtlich ihr Talent für Arbeiten mit jungen Schauspielern und bringt ein natürliches Pathos zum Bildschirm.
Für mich ist die Darstellung der Liebe zwischen der zwei Geschwistern besonders berührt. Obwohl die Story programmatisch und größenteils nicht verwunderlich ist, geben die Kinder ihr Leben und Freude.
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