„The Descent - Abgrund des Grauens" gehört definitiv zu den Filmen, die in der richtigen Umgebung genossen werden wollen. Soll heißen dunkles Kino oder zumindest dunkler Raum, breiter Fernseher, ordentlicher Sound. Alles andere käme einer Art Filmmissbrauch gleich. Es ist ein Top Film mit einer sehr guten Story. Sehr spannend bis zum Schluss und ziemlich blutig. Die beklemmende und düstere Atmosphäre machen diesen klaustrophobischen Survival-Horror zu einem Muss für Fans des guten Horrors.
Während andere Beiträge zum Genre lediglich unsympathische Teenies über die Klinge hüpfen lassen, findet man bei „The Descent" eine interessante Protagonistin vor, die sich im Verlaufe des Horrortrips, während einer spektakulären Carrie-Referenz, von der vom Schicksal schwer gebeutelten Familienmutter zur eiskalten Amazone verwandelt. Monsterhatz und überlebenskampf als Psychotherapie? Toller Einfall und gut umgesetzt! Als Sahnehäubchen gibts dann ein twistiges Ende, welches den Zuschauer ziemlich betäubt zurücklässt. „The Descent" erfindet keineswegs das Genre neu ist handwerklich aber beinahe perfekt. Gut, die Höhlenmonster sahen nicht besonders originell aus, aber das mussten die auch nicht. Ich hab mich so gut gegruselt wie schon lange nicht mehr.
Der Aufbau des Filmes ist wirklich gut gelungen. Am Anfang sieht alles nach einem netten Familienfilm aus, kommt dann aber durch einen blutigen Autounfall von diesem Weg ab. Ein paar Minuten später wo sich das Frauenteam in einer alten Hütte mit im Wald zusammen trifft um sich auf Ihr Abenteuer vorzubereiten, sieht alles noch nach bester Laune aus. Es wird gescherzt, gelacht und die Freude ist Riesengroß. Als die Höhlenexpedition losgeht, geht auch noch alles glatt. In der Höhle angekommen steigert sich die Spannung ziemlich schnell. Die dunklen Ecken in dem Untergrund, das Kriechen durch die engen Schächten und das plötzliche einbrechen der Decke oder die spärlichen Lichtverhältnisse treiben das Tempo des Filmes gut voran. Die Schockeffekte sind reichlich an der Zahl und lassen einen tief im Kinosessel versinken. Als dann die Fleischfressenden Untergrund Kreaturen nach und nach kurz in Szene gesetzt werden um das Geschehen anzudeuten, bis dann die Bombe zum platzen gebracht wird.
Die Hauptstory um das überleben wird noch mit eine paar Nebenhandlungen unterstrichen, die aber um das hier zu erwähnen gespoilert werden müssten. Als dann die bösartigen Monster ins Geschehen eingreifen wird nicht mehr viel auf Story gesetzt, sondern es wird uns eine Abschlachterei im "Zehn kleine Negerlein Prinzip" geboten. Der Film sticht auch aus seiner Härte heraus und geizt auch nicht mit Kunstblut. Hier werden Augen ausgedrückt, Köpfe platzen auf oder auch Körper werden auf die eine oder andere Weise aufgeschlitzt. Das dieses Unterfangen nicht ganz ohne viel Kunstblut geht, ist man von diesem Stab ja bekannt.
Für mich ist es der wohl beste und effektivste Horrorfilm der letzten Jahre. Und wirklich einen Grund zum Meckern und Beschweren kann ich hier nicht finden und nennen, weil die Spannung war da, gut unterhalten fühlte ich mich auch. Ein feiner Horror-Thriller, der sogar schauspielerisch überzeugen kann und bei dem man denkt, dass doch hinter jeder Ecke der eiskalte Tod lauert. Der beste Horrorfilm den ich je gesehen habe!
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